Die Themen Nahversorgung Arenberg und B-Plan Weikertswiese erhitzen die Gemüter der Bürger
Die gut besuchte BIZ-Bürgerversammlung in Arenberg/Immendorf, moderiert vom Fraktionsvorsitzenden Stephan Wefelscheid, wurde diesmal tatkräftig von der Verwaltung unterstützt: Helmut Wittgens, stellvertretender Amtsleiter für Stadtentwicklung und Bauordnung, sowie Rüdiger Dittmar, Leiter des Eigenbetriebs für Grünflächen und Bestattungswesen, standen den Arenbergern Rede und Antwort.
BIZ-Fraktionsvorsitzender Stephan Wefelscheid begrüßt die Versammlung |
Während der Versammlung zeigte sich, dass es zwei zentrale Themen gab, an denen sich die Gemüter der Bürger des Doppelstadtteils erhitzten: Das eine Thema war die fehlende Nahversorgung durch einen Vollsortimenter und das andere der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan Nr. 312 „Weikertswiese und angrenzende Bereiche“.
Dabei könnte hinsichtlich des Nahversorgers alles so einfach sein, gibt es doch mit zwei Interessenten zwei ernsthafte Betreiber, die diese Lücke füllen könnten. Aber die Wirtschaftsförderung sieht das wohl anders, diese möchte für die Ansiedlung eines Nahversorgers das Gelände der Fritsch-Kaserne nutzen. Viele Bürger und auch die Räte der BIZ sehen hier im Faktor Zeit ein Problem. „Bis das Gelände der Fritsch-Kaserne für eine Bebauung fit gemacht wurde, geht zuviel Zeit ins Land. Keiner weiß genau, welche Altlasten vorab beseitigt werden müssen“, heißt es einhellig aus den Reihen der Besucher der Bürgerversammlung. Auch die vom Fraktionsvorsitzenden abschließende Abstimmung, ob man eine Ansiedlung eines Vollsortimenters auf dem Gelände der Fritsch-Kaserne wünsche, zeigte eindrucksvoll, dass alle Anwesenden die innerörtliche Lösung bevorzugen. „Die BIZ wird das Thema weiter begleiten und einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat einbringen“, verspricht BIZ-Rätin Angela Keul-Göbel, die selbst auch Arenbergerin ist.
Zum Thema Bebauungsplan Nr. 312 „Weikertswiese und angrenzende Bereiche“ hielt Helmut Wittgens einen ausführlichen Vortrag. Er erklärte, dass er davon ausgehe, dass die Aufstellung des Bebauungsplanes aller Voraussicht nach bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen könne. Dies ließe sich mit den vielen Aspekten der zu prüfenden Planungen erklären. Während Herr Wittgens Ausführungen war zu spüren, dass vielen Arenbergern/Immendorfern dabei der Erhalt der Freiluftschneise besonders am Herzen liegt. Einige schienen durch den Vortrag verunsichert: Bleibt die Grünzone der Weikertswiese nun erhalten oder nicht und wo genau wird die Schneise verlaufen? Im Detail konnte auch Herr Wittgens diese Fragen noch nicht beantworten, da die Verwaltung derzeit erst mit der Planung begonnen habe und diese Punkte insofern noch konkret ausgearbeitet werden müssen. Jedoch nahm er als konstruktive Vorschläge aus den Reihen der Versammlung zwei Anregungen mit: Eine Bürgerin regte den Kauf der für den Erhalt der Freiluftschneise so wichtigen Areale durch die Stadt an. Eine andere Bürgerin schlug vor, den sog. Soltmannplan, eine Kartierung der Freiluftschneisen Arenbergs aus den 1980er Jahren, bei den Festsetzungen des Bebauungsplans zu beachten. Herr Wittgens sicherte zu, beide Ideen mit dem Baudezernenten besprechen zu wollen. Die BIZ-Fraktion wird diese Anregungen ebenfalls aufnehmen und im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans besonderes Augenmerk darauf richten, dass im Rahmen der Festsetzungen der Erhalt der Grünzone und der Freiluftschneise endgültig abgesichert wird.
Fragen rund um das Thema Friedhof wurden von Rüdiger Dittmar beantwortet. Ein Ärgernis war dabei der ungepflegte Zustand etlicher Gräber, sowie der Zustand der Wege, welchen man durch das verstärkte Streuen von Split verbessern könne. Herr Dittmar erklärte kurz, wie der Friedhof zukünftig aussehen und wo der bisher fehlende Parkplatz entstehen solle. Den für die Herrichtung vorgesehen Zeitplan wolle man einhalten. Im Juni 2013 werde im Ausschuss für Grünflächen und Bestattungswesen zusätzlich über die Planungen zum Arenberger Friedhof beraten. Dabei wird auch thematisiert werden, wie künftig mit dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach Urnenkissengräbern umgegangen werden soll.
Abschließend wurde noch die mangelnde Ausstattung des Stadtteils mit schnellem Internet bemängelt. Damit werde der Stadtteil für junge Familien zunehmend unattraktiv, beschwerte sich ein Bürger, bedenke man dabei die Tatsache, dass dadurch heimische Büroarbeit nicht möglich sei. Auch viele andere nützliche Angebote des Internet, wie z. B. medizinische Betreuung, gäbe es deshalb nicht. „Die BIZ-Fraktion hat großes Verständnis für dieses Bedürfnis nach schnellem Internet und wird sich mit Nachdruck in den städtischen Gremien für die Anbindung der Stadtteile einsetzen“, so Edgar Kühlenthal, Mitglied der BIZ Fraktion abschließend.