FREIE WÄHLER fordern in Ratsinitiative den Ausbau mit Rücksicht und eine Übersicht über alle eLadesäulen im Stadtgebiet
KOBLENZ. Ob die Elektro-Mobilität nun wirklich die Zukunftsentscheidung ist, oder sie nur ein Teil eines neuen Mobilitäts-Mixes bleibt, wollen FREIE WÄHLER im Koblenzer Stadtrat nicht beurteilen, aber den Ausbau mit Rücksicht auf alle Interessen unterstützen sie und fordern eine Übersicht aller eLadesäulen über die städtischen Multimediakanäle und SocialMedia in einem Antrag im Stadtrat.
„Auch wenn ich selbst es mit Rallye-Legende Walter Röhrl halte und eAutos nicht überzeugend finde, sollte die Stadtverwaltung schon wissen wie der Stand der Dinge an Rhein und Mosel ist“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Altmaier einen Antrag zur kommenden Sitzung des Stadtrates. Dort fordert die Ratsfraktion FREIE WÄHLER eine Übersicht auf den Multimediakanälen und in SocialMedia der Stadt ebenso, wie einen Ausbau der eLadesäulen-Infrastruktur. „Dies allerdings mit Augenmaß und unter Berücksichtigung aller Interessen, gerade auch wegen der Anwohner in einigen Stadtquartieren“, führt das langjährige Ratsmitglied weiter aus.
In einer „Kleinen Anfrage“ hatte er bei der Stadtverwaltung erfragt, wie der Ausbau an eLadesäulen insgesamt im Stadtgebiet vorangekommen sei und über wie viele eLadesäulen die Stadt verfüge. Allerdings antwortete Oberbürgermeister David Langner (SPD) auf die Anfrage, dass die Stadtverwaltung keinen Überblick habe, gerade auch nicht auf privaten Flächen wie etwa von Kaufhäusern. „Es gibt zwar eine gute Übersichtskarte im Internetz zu finden, aber ich denke auch eine offizielle Stelle wie die Stadt sollte dieses Angebot bieten“, gibt Altmaier an. Derzeit gebe es Internetseiten wie wwww.chargefinder.com: Dort würde auch angegeben werden, welche Art von Ladesäulen vorgehalten werden und wie viele frei sind zum Aufladen. In Koblenz gibt es derzeit 52 Ladepunkte für Elektromobilität auf Stadtgebiet, im Bereich der Alt- und Innenstadt seien davon vier Schnelladesäulen (DC) und 22 herkömmliche Ladestationen (AC) zu finden, geht aus der kleinen Anfrage des Ratsmitgliedes hervor. Hauptsächlich betreibe die Energieversorgung Mittelrhein (evm AG) die eLadesäulen rund ums Deutsche Eck. Diese plane auch die Erweiterung um 30 weitere Ladepunkte.
Was ihm und vielen Anwohnern der Alt- und Innenstadt aber ein Dorn im Auge ist, sei die Ausweitung von eLadesäulen mit entsprechendem Verlust an Parkplätzen: „Mir wurde aus der Schloßstraße das ebenso kritisch gemeldet, wie etwa aus der Kastorpfaffenstraße. In beiden Fällen seien großzügig eLadesäulen errichtet worden unter Wegfall von Parkplätzen, gerade auch für Anwohner“, berichtet Altmaier. Auch die Metternicherin Anja Wilberg wandte sich an Ratsmitglied Christian Altmaier mit Blick auf die neue eLadesäulen-Batterie „Im Kimmelberg“. Dort wurden sechs 22-KW-Ladesäulen in Reihe errichtet. Wilberg: „Die Parkplatzsituation ist durch die Uni ohnehin schon angespannt. Umso mehr ärgert der Verlust von gleich sechs Plätze für Alle.“
„So schaffen wir keine Akzeptanz dieser neuen Mobilität und sollten dies beim Ausbau berücksichtigen, daher unser Antrag für den kommenden Stadtrat“, schließt Altmaier seine Presseaussendung.
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Der Antrag lautet wie folgt:
Der Stadtrat möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt zu erheben, wo sich im Stadtgebiet schon eLadesäulen befinden (auch auf privaten, aber öffentlich zugänglichen Flächen) und beim weiteren Ausbau der öffentlichen eLadesäulen-Infrastruktur auch die Belange der Anwohner zu berücksichtigen. Ziel muss eine (interaktive) Übersichtskarte sein, die alle öffentlich zugänglichen eLadesäulen erfasst.
Begründung:
Gemäß „Kleiner Anfrage“ informierte Oberbürgermeister David Langner, dass die Stadt Koblenz derzeit über kein Zahlenmaterial zu eLadesäulen auf privaten Flächen, wie Kaufhausparkplätzen, verfüge. In Koblenz gebe es 52 Ladepunkte für Elektromobilität. Im Stadtgebiet würden nur 4 Schnellladesäulen (DC) und 22 herkömmliche Ladestationen (AC) vorgehalten. Bis auf 4 Ladesäulen hält die EVM als örtlicher Energieversorger derzeit alle eLadesäulen im Stadtgebiet vor. Ortsfremde Anbieter treten zwar immer wieder auf, etablieren sich aber kaum. Die EVM hat bereits Bedarf zur Errichtung von 30 weiteren Ladepunkten im Stadtgebiet angemeldet. Die EVM teilte auch ferner mit, dass die Auslastung gut sei und die Ladeinfrastruktur voll umfänglich im gewünschten Umfang angenommen werde. Gleichwohl der Ausbau der eLadeinfrastruktur sinnvoll erscheint, sollte bei dem weiteren Ausbau auch die Belange der Anwohner berücksichtigt werden. Durch den Wegfall von Parkplätzen zu Gunsten von eLadesäulen-Parkplätzen hat sich in einigen Stadtquartieren der Parkdruck für Anwohner immens erhöht. Um die Akzeptanz der Förderung von eMobilität nicht zu gefährden, sollte auf eine Verdichtung in einem Straßenzug verzichtet und der möglichst flächendeckende Aufbau in vielen Stadtquartieren forciert werden. Sinnvoll erscheint die Erstellung einer (interaktiven) Übersicht von eLadesäulen im Stadtgebiet, die auch privat-öffentliche eLadesäulen erfasst, wie sie auf Kauf- und Warenhausparkplätzen zu finden sind. So könnte auch verhindert werden, etwaige „Doppelstrukturen“ aufzubauen. Eine interaktive Karte könnte auch benutzerfreundlich und aktuell anzeigen, welche eLadesäulen frei sind und angesteuert werden könnten. Hierzu soll die Verwaltung entsprechend informieren