Wefelscheid und Siefert kritisieren Koblenzer Kirchturmdenken
Koblenz/Lahnstein. Stephan Wefelscheid, Fraktionsvorsitzender FREIE WÄHLER im Stadtrat Koblenz und Lennart Siefert, Fraktionsvorsitzender FREIE WÄHLER im Kreistag Rhein-Lahn und ULL im Stadtrat Lahnstein, freuen sich, dass im neuen Baugebiet „Alte Markthalle“ in Lahnstein in unmittelbarer Nachbarschaft zu Horchheim 70 bis 80 neue Grundstücke mit Ein- oder Zweifamilienhäusern entstehen: „Baugrundstücke für die Errichtung von Ein- und Mehrfamilienhäuser sind in Koblenz und unmittelbarer Umgebung so gut wie nicht auf dem Markt verfügbar. Mit Hilfe von neuen Baugebieten für Ein- und Mehrfamilienhäuser können junge Familien und sonstige Bauwillige dort gehalten werden und sind nicht gezwungen ins ferne Umland abzuwandern. Kindergärten und Schulen profitieren ebenso hiervon, wie auch lokale Infrastrukturen und Vereine. Darüber hinaus trägt dies zu Reduzierung des Pendlerverkehrs bei.“
Umso enttäuschter zeigen sich Wefelscheid und Siefert, dass dieses neue Baugebiet „Alte Markthalle“ von der Stadtverwaltung Koblenz nicht auch als Chance für den Standort des Großraums Koblenz verstanden wurde. „Statt einen Tag vor Ablauf der Einreichungsfrist mittels offizieller
Eingabe artenschutzrechtliche Einwendungen zu erheben, hätten wir es lieber gesehen, wenn sich im Interesse an einem guten kollegialen Verhältnis zwischen der Stadt Koblenz und der Stadt Lahnstein die jeweiligen Fachämter direkt ausgetauscht hätten. Das
Umweltamt der Stadt Koblenz hätte dann nämlich auf kurzem Dienstweg erfahren, dass ihre Sorge um den Hirschkäfer und den Schmetterling „russischer Bär“ im Planungsgebiet unbegründet ist.“ Der Lahnsteiner FW-Fraktionsvorsitzende Siefert ergänzt: „Ich hatte die Hoffnung, dass mit dem neuen OB Langner in Koblenz ein kollegialer Umgang des Oberzentrums Koblenz mit der Großregion Koblenz gepflegt wird. In dem Fall wurden wir bitter enttäuscht. Dabei müsste Koblenz doch froh, sein, dass in seiner unmittelbaren Nähe noch Wohnraum entstehen kann. Denn in Koblenz wird aufgrund des Klimanotstandes dies so schnell ja nicht mehr möglich sein.“
Damit sich derartige Abläufe nicht wiederholen, hat der Koblenzer FW-Fraktionsvorsitzende Wefelscheid zwischenzeitlich eine Anfrage an den Koblenzer Oberbürgermeister gerichtet. Neben der sachlichen Belastbarkeit der artenschutzrechtlichen Bedenken des Koblenzer Umweltamtes möchte das Ratsmitglied unter anderem vom Oberbürgermeister wissen, ob es überhaupt in der Kompetenz des Umweltamtes der Stadt Koblenz lag, die Abgabe der artenschutzrechtlichen Eingaben zu veranlassen und ob im Vorfeld der Eingabe mit der Stadt Lahnstein Kontakt aufgenommen wurde, um auf die behaupteten eigenen Erkenntnisse über das Vorhandensein von Populationen von Hirschkäfer und „Russischem Bär“ rechtzeitig hinzuweisen.