SPD Antrag zur Schließeung der Clemensstraße

Meine Damen und Herren,

seit gut einem halben Jahr ist das ECE Mittelrheinforum eröffnet.

Nach der Eröffnungseuphorie beginnen auch die Befürworter zu erkennen, dass laut angekündigte Erwartungen sich nicht erfüllt haben oder erfüllen.

Im Gegenteil: Befürchtungen der Gegner, zu denen an 1. Stelle die BIZ gehört,

sind dabei, wahr zu werden!

Die politisch groß propagierte Anbindung Verbindungsfunktion des Centers zur Koblenzer Altstadt und Koblenzer Innenstadt ist überhaupt nicht gegeben. Das Center ist nämlich „selbstbezogen“ ausgerichtet. Anstatt auf großzügigen Verbindungswegen über das Center in andere Bereiche der Stadt zu „wandeln“, werden die Passanten vor allem durch den einen großen Haupteingang hereingezogen und in einem intensiven Rundweg auch dort wieder hinausgelassen.

Es kommt nicht entscheidend, aber doch erschwerend hinzu, dass der gewaltige Baukörper des Kulturzentrums eine markante, physische und optische Abschottung zwischen dem nördlichen Bereich (Schängel Center und Commerzbank) und dem Zentralplatz auf der südlichen Seite darstellt.

Die bautechnischen und gestalterischen Grunddaten belegen eindeutig, dass der Zentralplatz so wie er jetzt mit allen seinen Elementen ausgebaut ist,  eine „Scharnierfunktion“ für keinen Teil der Stadt erbringen kann! Bezogen auf die Schlossstraße und die südlich angrenzenden

innerstädtischen war dies auch schon Gegenstand von Ausschusssitzungen.

Anhand der Pläne war dies spätestens seit 2008 zu erkennen. Auch darauf haben wir im Rahmen unserer politischen Arbeit immer wieder hingewiesen.

Es ist daher überhaupt nicht nachzuvollziehen, wenn heute im vorliegenden Antrag der ungehinderte Zugang zum Schängel Center und zur Altstadt gefordert wird.

Es geht hier um das Stück Clemensstraße zwischen der Casinostraße im Osten und der Viktoriastraße im Westen mit einer Länge von ca. 110 m. In der Mitte dieses Straßenabschnitts am nördlichen Rand des Zentralplatzes ist mit dem rund 82 m breiten und 39 m hohen Kulturbau eine geradezu gigantische Abschottung zum Schägel Center und zur Altstadt gerrichtet worden.  Die “überschaubare“ Zahl von Passanten, die am westlichen und am östlichen Rand des Kulturbaus vorbeigeht oder demnächst in der Mitte  durch den Kulturbau läuft, kann sehr komfortabel auf den eingerichteten Überwegen die Clemensstraße überqueren. Zusätzlich wird durch den Einbau von Schwellen und Einrichtung einer 20 km/h Zone der Verkehr beruhigt und im Wesentlichen auf den Zielverkehr reduziert.

Bei dieser vorgegebenen Situation ergibt sich angesichts der riesigen Nachteile für die übrige Stadt  keinerlei Sinn und Notwendigkeit, den Bereich zwischen den 2 Fußgängerampeln in der Clemenstraße für den PKW Verkehr zu  schließen!

Bei der weiteren Lektüre des vorliegenden Antrags stößt man auf einen großen Widerspruch. Wie ist es zu erklären, dass  mit dem vorliegenden  Antrag ausgerechnet die Fraktion, die gerne für sich in Anspruch nimmt, der Hauptbefürworter des Zentralplatzprojekts zu sein und damit auch für einen riesige Menge von zusätzlichem Feinstaub in der Innenstadt verantwortlich zeichnet, die Forderung der Sperrung auch als Maßnahme zur Verringerung von Feinstaub begründet?

Aber auch die geforderte Maßnahme einer Sperrung zur Reduzierung von Emissionen ist falsch! Das Gegenteil ist  der Fall. Durch die “Wiederöffnung“ der Clemensstraße wird eine Verringerung des KFZ Such- und Ausweichverkehrs erreicht und somit der Ausstoß  schädlicher Immissionen reduziert. Zusätzlich wird die wichtige Erreichbarkeit der Parkplätze im Schängel Center aus der Hauptrichtung Wöllershof, die bisher ganz fehlte (!), hergestellt.  Für die schnelle Korrektur des Fehlers “Sperrung Clemensstraße“ sind außer uns viele Stadträte und vor allem viele Koblenzer der Verwaltung dankbar!

Auf keinen Fall sollte dieser Fehler mit großen Schadensfolgen für die übrige Innenstadt wiederholt werden. Beschädigen Sie nicht noch nochmals mit der geforderten Sperrung die Koblenzer Bürger, innerstädtischen Einzelhändler, Gastronomen und Immobilienbesitzer!

Wir appellieren an den Stadtrat, diesen Antrag abzulehnen!