FREIE WÄHLER stellen Anfrage im Stadtrat
Koblenz. Hohe Wellen schlug die Nachricht, dass das eigentlich nachhaltige Konzept für den Florinsmarkt um Investor Martin Görlitz und sein ISSO-Institut nunmehr doch gescheitert ist. Finanzielle Schwierigkeiten haben das „Aus“ besiegelt. Wie es nun mit den historischen Gebäuden am Moselufer weitergeht, ist aktuell völlig unklar.
Die Fraktion FREIE WÄHLER bringt nunmehr das Stadtarchiv als mögliche Nutzung für den „Bürresheimer Hof“ ins Gespräch. „In der langen Geschichte des Gebäudes hatte es schon mannigfaltige Nutzungen. Insbesondere als Synagoge und Kinder- und Jugendbibliothek ist es vielen Koblenzerinnen und Koblenzern in Erinnerung“, erklären FW-Fraktionschef Stephan Wefelscheid und der kultur- und tourismuspolitische Sprecher der FREIE WÄHLER-Fraktion, Christian Altmaier. Das Stichwort Erinnerung führen die beiden Stadträte auch an, wenn sie das Scheitern der Görlitz-Pläne nun als neue Chance für die Stadt sehen. Denn derzeit fristet das Stadtarchiv ein völlig unzureichendes Dasein in der „Alten Burg“. „Als Archivstandort ist die ehemalige Wasserburg völlig ungeeignet, sowohl für die Beschäftigten wie auch für das Archivgut sind die Umstände dort nicht förderlich.“ Auch die Stadtverwaltung ist schon lange auf der Suche nach einer Lösung und einem neuen Standort für das Stadtarchiv. Einer cleveren Variante als Untermieter im Bundesarchiv einzuziehen, wurde durch das Bundeskanzleramt eine harsche Absage erteilt. „Die Idee der FREIE WÄHLER-Fraktion, dass man mit dem Land Rheinland-Pfalz Kontakt aufnimmt, wurde seitens der Stadt auch nicht wirklich aufgegriffen“, beklagt Altmaier, der jüngst im Stadtrat den entsprechenden Antrag der FREIE WÄHLER begründete. Die FW hatte vorgeschlagen, mit dem Landeshauptarchiv einen Zweckneubau zu planen und den bisherigen Standort des Landeshauptarchiv zu nutzen, um den Justizstandort Koblenz zu sichern. „Denn auch die Justiz ist auf der Suche nach Büroflächen“, weiß Wefelscheid zu berichten. Für den „Bürresheimer Hof“ sprechen nach Ansicht von Wefelscheid und Altmaier, dass das Gebäude als Totalschaden aus dem 2. Weltkrieg hervorgegangen ist und dort komplett frei geplant werden könnte. Im Inneren des Gebäudes hat es eine enorme Tiefe, die lichtgeschützte Archivräume möglich machen und einfache Büroarbeitsplätze an der Fensterfront. „Im Erdgeschoss könnte auch ein Multifunktionssaal entstehen, der sowohl für Forschung, wie auch für Veranstaltungen dient.“
Ob die Stadtverwaltung die Idee von Altmaier und Wefelscheid aufgreift, werden die Ratsmitglieder zur kommenden Stadtratssitzung erfahren. Dort stellt die FREIE WÄHLER-Fraktion eine entsprechende Anfrage zur Zukunft von „Bürresheimer Hof“, „Kauf- und Danzhaus“, sowie Schöffenhaus am Florinsmarkt. Die stadtbildprägenden Gebäude wurden voller Hoffnung an Martin Görlitz verkauft. „Wie es nun mit den denkmalgeschützten Gebäuden weiter gehen wird, wollen wir FREIEN WÄHLER nicht nur kommentieren, sondern auch konkrete Vorschläge unterbreiten.“