FREIE WÄHLER setzen sich für Sanierungskonzept des „Weindorf“ ein

Christian Altmaier und Stephan Wefelscheid

1925 fand in Koblenz die „Reichsweinausstellung“ statt. Eigens hierfür wurde Nahe der Pfaffendorfer Brücke ein, heute über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes, Gastronomie-Ensemble aus mehreren Fachwerkhäusern errichtet. Sie alle zitieren die typische Bauweise des Fachwerks ihrer Region, also zum Beispiel von der Mosel, Saar, Ruwer oder von Württemberg-Baden. Federführend bei der Planung war das Städtische Bauamt unter Rogg & Neumann, der Entwurf der einzelnen Bauten stammte vom Architekturbüro Stähler & Horn. Diese ursprünglich nur für die Dauer der Ausstellung errichteten Gebäude waren so beliebt, dass sie als Touristenattraktion beibehalten wurden. Koblenzern ist das „Weindorf“ seit vielen Generationen ein liebgewordener Treffpunkt weinseliger Fröhlichkeit, internationale Gäste schätzen das gastronomische Angebot und so ist das „Weindorf“ auf fester Punkt eines Koblenz-Besuchs. Doch das Fachwerkkleinod ist in einem blamablen Zustand und deshalb fordern FREIE WÄHLER nunmehr ein Sanierungskonzept.

Der kultur- und tourismuspolitische Sprecher der FW-Fraktion, Christian Altmaier, setzt sich seit Jahren in den Fachausschüssen und städtischen Gesellschaften für ein Konzept ein, welches dem „Weindorf“ zum 100. Jubiläum 2025 eine gute Zukunft bescheren soll. „Dies funktioniert nur, wenn wir eine umfassende Sanierung in Angriff nehmen. Hierzu sind auf mein Betreiben entsprechende Vorarbeiten gemacht worden“, erklärt das Ratsmitglied. Denn bei der Koblenz-Touristik hatte er mehrfach eine Betrachtung aller dort verwalteten Immobilien eingefordert, um den Sanierungsstau umfassend zu dokumentieren. „Wir wissen nun welche Gewerke dringend gemacht werden müssen, auch über die Höhe der Gesamtkosten haben wir Klarheit“, so Altmaier, „jedoch auch die Gewissheit, dass die Koblenz-Touristik GmbH diese Investitionen nicht wird stemmen können.“ Es sei denn die Stadt wolle die gerade wieder in gutes Fahrwasser gebrachte Touristikgesellschaft in Seenot bringen. Zum Hintergrund: Die Touristik ächzte viele Jahre unter den Belastungen aus den Investitionen in die Rhein-Mosel-Halle und das Kurfürstliche Schloss. „Neben der positiven Aufstellung als Kongress- und Messestadt, sind die Zinsen hierfür die Kehrseite. Aber jetzt haben wir eine neue Aufstellung und können das Kerngeschäft der Wirtschaftsförderung im Bereich Tourismus und Gastronomie mit vollem Elan führen.“

Zu den Haushaltsberatungen 2020 haben FREIE WÄHLER erneut die Stadt aufgefordert, im kommenden Jahr entsprechende Beschlüsse zu fassen, um das „Weindorf“ in neue Hände zu geben. „Aber wir betonen, dass es im Konzern Stadt Koblenz verbleiben muss“, so FW-Fraktionschef Stephan Wefelscheid. Daher unterstützt er den Vorschlag seines Ratskollegen Christian Altmaier, der mehrfach die Wirtschaftsförderung-Gesellschaft (WFG) als möglichen potenten Partner ins Gespräch gebracht hatte. In den Gremien sitzt Altmaier seit Jahrzehnten und kennt die Aufstellung, „zudem ist das Portfolio der WFG so aufgestellt, dass eine Spezialimmobilie wie unser ‚Weindorf‘ dort hineinpasst“, erläutert Altmaier. Neben dem Theateranbau, gehören zur WFG auch Parkhäuser und Tiefgaragen. „Dort sind Spezialisten auch für komplexe Vorhaben und die Finanzausstattung passt ebenfalls“, verstärkt Wefelscheid.

Zum „Weindorf“ gehört auch die kleinste Einzellage Deutschlands. „Im ‚Schnorbach-Brückstück’ erlesene Weine, die Winzer Karsten Lunnebach aus Güls ausbaut und an den seinerzeitigen Oberbürgermeister erinnert.“ Der Ball liege jetzt im Spielfeld von David Langner, der mit entsprechenden Beschlussvorlagen das „Weindorf“ als Vorzeigeprojekt seiner Amtszeit als Stadtchef bis 2026 auswählen könne, so Altmaier und Wefelscheid in einer Presseaussendung abschließend.