Vorbemerkung: Die in einer Schule traditionell verankerten Unterrichtszeiten zwingen berufstätige Eltern, täglich für die Zeit vor und nach der Schule Regelungen für ihre Kinder zu finden. Hier greifen die Betreuungsangebote an Schulen. Sie machen es den Eltern möglich ihr Kind vor und nach dem Unterricht an einem ergänzenden Betreuungsangebot in vertrauter Umgebung teilnehmen zu lassen. Seit 1991 gibt es daher in Koblenz die Betreuende Grundschule. Die Betreuende Grundschule ist ein freiwilliges Angebot der Stadt Koblenz, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen. Im Rahmen dieses Angebotes wird derzeit an insgesamt 24 (GS Ehrenbreitstein nicht) von 25 Grundschulen in der Trägerschaft der Stadt Koblenz eine tägliche Betreuung von zwei Stunden angeboten. Bis zum Schuljahr 2013/2014 wurde die Betreuende Grundschule ausschließlich durch die Verwaltung koordiniert. Da die Betreuende Grundschule eine freiwillige Leistung darstellt und aufgrund der hierfür zur Verfügung stehenden geringen Personalressourcen konnten lediglich die unbedingt erforderlichen administrativen Aufgaben im Bereich des Personalwesens abgewickelt werden, jedoch keine weitergehenden inhaltlichen bzw. pädagogischen Aufgaben zur Ausgestaltung des Betreuungsangebotes wahrgenommen werden. Daher wurde durch die zuständigen Gremien der Beschluss gefasst, um die Qualität der Betreuenden Grundschule zu optimieren, die Betreuende Grundschule sukzessive auf einen externen Dienstleister auszulagern. Für das Schuljahr 2013/2014 erfolgte zunächst aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung die Übertragung von 16 Betreuungsgruppen an sieben Grundschulen (GS Freiherr-vom Stein, GS Lützel, GS Wallersheim, GS Pfaffendorfer Höhe, GS Immendorf, GS Rübenach, GS Neukarthause).
Im Schuljahr 2014/2015 gab es ca. 1.255 Schülerinnen und Schüler in etwa 61 Betreuungsgruppen. Die Evaluation des bisherigen Prozesses der Auslagerung hat ergeben, dass sich das Outsourcing bewährt hat und insoweit weiter externe Dienstleister hierfür in Anspruch genommen werden sollen.
Von der Stadtverwaltung Koblenz werden demzufolge keine eigenen Betreuungskräfte mehr eingestellt. Derzeit befinden sich allerdings noch 45 Personen in einem städtischen unbefristeten Vertragsverhältnis. Betriebsbedingte Kündigungen werden nicht vorgenommen, weshalb eine komplette Auslagerung der Betreuenden Grundschule zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erfolgen kann. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung in 2015 zur Betreuungsdienstleistung an Grundschulen hat die Kath. Familienbildungsstätte Koblenz e.V. erneut den Zuschlag erhalten. Für das aktuelle Schuljahr 2015/2016 wurden an allen Koblenzer Grundschulen insgesamt 72 Betreuungsgruppen eingerichtet, wovon 7 Gruppen Freitagsgruppen sind, da die Ganztagsschule freitags nicht stattfindet und somit mehr Kinder die BGS in Anspruch nehmen als von montags bis donnerstags.
Bezüglich der Einrichtung der Gruppen werden die Hinweise zur Einrichtung von Betreuungsangeboten an Grundschulen vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur angewendet. Demnach soll die Mindestgröße einer Gruppe 8 Kinder betragen. Die Gruppengröße soll jedoch 20 Kinder nicht übersteigen. Nachfolgend werden die einzelnen Fragen beantwortet:
Frage 1: An welchen Grundschulen bietet die Stadt selbst noch die betreuende Grundschule an?
Im aktuellen Schuljahr 2015/2016 wird die Betreuende Grundschule an insgesamt 9 Grundschulen (GS Arenberg, GS Güls, GS Horchheim, GS Kesselheim, GS Lay, GS Metternich-Rohrerhof, GS Moselweiß, GS Neuendorf, GS Pestalozzi) ausschließlich durch städtisches Betreuungspersonal ausgeführt.
Frage 2: An welchen Schulen bietet ein freier Träger diese Leistung an?
Im aktuellen Schuljahr 2015/2016 wird die Betreuende Grundschule insgesamt an 8 Grundschulen (GS Asterstein, GS Immendorf, GS Lützel, GS Neukarthause, GS Pfaffendorfer Höhe, GS Rübenach, GS Freiherr-vom-Stein, GS Wallersheim) komplett durch die Kath. Familienbildungsstätte Koblenz e.V. koordiniert. An den übrigen 7 Grundschulen (GS Am Löwentor, GS Arzheim, GS St. Castor, GS Metternich-Oberdorf, GS Niederberg, GS Pfaffendorf, GS Schenkendorf) erfolgt die Betreuende Grundschule durch gemischte Teams, d.h. an diesen Grundschulen ist sowohl städtisches Personal eingesetzt als auch „Personal“ der Kath. Familienbildungsstätte Koblenz e.V.
Frage 3: Wie hoch waren die Zuschüsse an diesen Träger in 2014 und 2015 und welcher Zuschuss ist für 2016 geplant?
Die Abrechnungen mit dem Betreuungsdienstleister taxieren sich wie folgt:
Haushaltsjahr 2014: 185.415,36 € Haushaltsjahr 2015: bisher 139.993,06 €
Ansatz Haushaltsjahr 2016: 237.900 €
Anpassung des Haushaltsansatzes im Nachtrag 2016)
Frage 4: Sind durch die Umorganisation Mitarbeitende entlassen worden? Wenn ja, wie viele?
Im Rahmen des Umstellungsprozesses wurden keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen. Allerdings wurden die 20 befristeten Verträge im Rahmen der Betreuenden Grundschule in 2013 nicht mehr verlängert. Gleichzeitig wurde diesen Betreuungskräften jedoch das Angebot unterbreitet, eine Betreuungstätigkeit künftig unter der Leitung der Kath. Familienbildungsstätte e.V. fortzuführen. 16 Betreuungskräfte haben dieses Angebot in Anspruch genommen und haben eine Honorarbeschäftigung bei der Kath. Familienbildungsstätte e.V. aufgenommen.
Frage 5: Wie viele Mitarbeitende wurden von dem freien Träger eingestellt?
Im Rahmen der der Betreuenden Grundschule arbeiten derzeit in der Kath. Familienbildungsstätte Koblenz e.V. eine Leitung, zwei Pädagogische Fachkräfte und zwei Verwaltungskräfte in Festanstellung. Die Betreuungstätigkeit übernehmen im aktuellen Schuljahr 2015/2016 insgesamt 74 Kräfte, davon sind 31 Personen Vertretungskräfte. Mit den Betreuungskräften schließt die Kath. Familienbildungsstätte Koblenz e.V. eine Vereinbarung über eine selbständige Tätigkeit ab.
Frage 6: Wie viele Kinder waren jeweils 2012, 2013, 2014 und 2015 bei der betreuenden Grundschule angemeldet?
Schuljahr 2012/2013: 1.201 Kinder Schuljahr 2013/2014: 1.181 Kinder
Schuljahr 2014/2015: 1.254 Kinder Schuljahr 2015/2016: 1.309 Kinder